Ylvi und die wilden Bienen
Ylvi ist überglücklich: Sie hat es geschafft über 400 Bienenpatenschaften zu vergeben. Dabei sind Spenden iHv 222 EUR zusammengekommen. Diese gehen an das Kreativitätsband „Umwelt & Natur“ unseres Hortes und sollen für zukünftige Umweltschutzprojekte genutzt werden. Ylvi Jobst ist Schülerin der 3. Klasse und setzt sich im Naturschutz ein. Vor allem die wilden Bienen möchte sie schützen. Ihr ist schon lange klar, dass Wildbienen und andere Insekten eine besondere Rolle spielen und wichtig sind für eine gesunde Umwelt und Artenvielfalt.
Die Patenschaften für Wildbienen
So kam ihr die Idee, Patenschaften für Wildbienen zu vergeben. Dazu hatte sie an zwei Tagen im Mittagsband einen kleinen Stand aufgebaut: Dieser war ausgestattet mit Patenausweisen, selbst gezüchteten Bienenkokons und Nistkasten. Die Paten konnten sich ihren Kokon selbst aussuchen, der ausgewählten Biene einen Namen geben und sie selbst in den Nistkasten stecken. Unterstützt wurde Ylvi dabei von ihrem Papa und der Horterzieherin Mandy Köhler. Mandy Köhler leitet das Kreativitätsband „Umwelt & Natur“ und hat schon diverse Projekte initiiert.
Der Andrang an Schülern und Campusmitarbeitern war groß. Die Idee, eine Patenschaft für eine kleine wilde Biene zu übernehmen, gefiel allen! Ylvia hatte also alle Hände voll zu tun, die vielen Kokons zu verteilen und die Patenausweise zu beschriften. Neben neben einzelnen Patenschafts-Anfragen erhielt Ylvi auch eine „Großbestellung“ einer Gymnasiastin. Elsa hatte im Vorfeld 100 Patenschaften bei Ylvi bestellt. Diese sollen nun in den elterlichen Garten ziehen.
Wie geht es mit den Bienenkonkons weiter?
Nun warten alle gespannt darauf, dass die Bienen schlüpfen. Die idealen Lebensbedingungen dafür hat Ylvi zusammen mit den Hortkindern des Kreativitätsbandes „Umwelt & Natur“ im Vorfeld geschaffen: Der Nistkasten wird in Nähe eines Bienenhotels am Hort angebracht. Dieses haben die Kinder im Stil einer Ritterburg selbst entworfen und gebaut. Außerdem haben die Kinder im Herbst 1.200 Frühblüherzwiebeln gesteckt. Diese sollen die erste Nahrungsquelle sein. Tagtäglich kann nun am Hort beobachtet werden, wie es den kleinen Wilden geht, wie sie schlüpfen und schließlich herumfliegen.
Wissenswertes über wilde Bienen
Bei Biene denken die meisten an die Honigbiene, die Honig herstellt. Sie ist in einem Hofstaat rund um die Bienenkönigin organisiert. Wilde Bienen hingegen leben nicht in einer Gemeinschaft, sondern alleine. Sie legen auch keine Honigvorräte an. Vielmehr sammeln sie Nektar und Pollen als Nahrung für sich beziehungsweise ihren Nachwuchs. Während manche Wildbienen verschiedene Pflanzen als Nahrungsquelle nutzen, können sich andere Wildbienenarten nur wenigen bestimmten Pflanzenarten ernähren. Zudem müssen Nahrungsquelle und Nistmöglichkeit nahe genug beieinander liegen, da der Flugradius der Wildbienen meist auf wenige 100 Meter beschränkt ist. Wildbienen nisten übrigens je nach Art an ganz unterschiedlichen Orten wie etwa im Boden, in morschem Holz oder in Pflanzenhalmen. Das sind sehr spezielle Bedürfnisse an Nahrung und Nistplatz, die immer seltener werden. Umso wichtiger ist es, ideale Lebensbedingungen für Wildbienen zu schaffen und sie mit ausreichend Nahrung, Baumaterial und Nistplätzen zu versorgen.
Ohne Wildbiene keine Apfelernte
Wildbienen sind extrem wichtig bei der Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen und bestäuben immerhin über 80% der Pflanzen. Dazu zählen auch die von uns so gern gegessenen Kulturpflanzen wie Äpfel, Birnen oder Beeren. Aktuell gibt es in Deutschland über 500 Arten von Wildbienen. Davon gilt fast die Hälfte als bedroht. Das wird von unseren Schülern zu Recht als alarmierend bewertet. So leisten sie ihren Beitrag im Hort und setzen sich u.a. für den Schutz der Wildbienen ein.