Bereits zum 3ten Mal konnten die Schülerinnen und Schüler den jüdischen Autor Sally Perel als Zeitzeugen des Nationalsozialismus auf dem Campus erleben.
Der mittlerweile über 91jährige erzählte sehr persönlich und eindrucksvoll, wie es ihm gelungen war, als Mitglied der Hitlerjugend seine jüdische Identität zu verbergen und somit den Nationalsozialismus und seine Gräueltaten zu überleben. Die vier Jahre, die er im täglichen Kampf um die eigene Identität unter den Nazis verbrachte, beschreibt er als eine Ewigkeit „versteckt unter der Haut des Feindes“.
Als er bei einem späteren Besuch in Auschwitz die aufgereihten Schuhe der 1,5 Millionen verbrannten Kinder sieht, macht er es sich zur Lebensaufgabe, „Solange mich meine Schuhe tragen, werde ich unermüdlich darüber berichten.“ Er appellierte an die Schülerinnen und Schüler, dass dies nie mehr passieren dürfe. Für ihn unfassbar beobachtet er die aktuelle Entwicklung – Aufmärschen, die er dachte, nie mehr sehen zu müssen. „Hitler wurde besiegt, aber sein Geist nicht. Ihr Schülerinnen und Schüler müsst daran arbeiten, dass auch der Geist besiegt wird.“
Der Campus ist „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Als solcher fühlen sich die Lehrer verpflichtet, ein besonderes Augenmerk auf die gesellschaftliche Bedeutung von Toleranz zu legen. Besonders die deutsche Geschichte darf hier nicht aus dem Blickfeld geraten. Zeitzeugen sind immer eine besondere Bereicherung und geben realistische Einblicke in die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur. Sally Perel ist eine überaus eindrucksvolle Persönlichkeit und kann den Schülern viel mit auf den Weg geben.
Sally Perel wurde am 21. April 1925 in Deutschland, Peine, geboren. Seine Autobiografie „Ich war Hitlerjunge Salomon“ wurde 1990 unter dem Titel „Hitlerjunge Salomon“ verfilmt.