Die Klassen
10 und 11 des Leonardo da Vinci Gymnasiums hatten einen besonderen Gast zu
Besuch auf dem Campus: Liedermacher Stephan Krawczyk. Er erzählte, begleitet
von seinen Liedern, wie er von einem gefeierten „Staatskünstler“ zu einem
Dissidenten mit Berufsverbot wurde.
Durch seine SED-Mitgliedschaft, den späteren Austritt, Überwachung durch die
Stasi mit Inhaftierung in Hohenschönhausen und Abschiebung 1988 in die
Bundesrepublik; die Schülerinnen und Schüler konnten aus erster Hand erfahren,
wie es war, in DDR eine Meinung zu äußern, die nicht Regime-konform war.
In der
anschließenden Gesprächsrunde gingen die Schülerinnen und Schüler auf die
Erzählung von Herrn Krawczyk ein, dass sein Bruder SED-Parteisekretär war. „Was
ist aus ihrem Bruder geworden?“ und „Wie hielt Ihre Familie das aus, dass die
Brüder in solche gegensätzliche Richtungen agierten?“ waren einige der Fragen
an Herrn Krawczyk.
Sichtlich
emotional sprach Herr Krawczyk darüber, dass die Linken, die aus der SED
hervorgegangen waren, wieder aktiv in das politische Geschehen, und
insbesondere in die Berliner Gedenkstätten-Politik, eingreifen würden. Er gab
an, dass zum Beispiel nur geprüfte Videoausschnitte aus dieser Zeit
veröffentlicht und auch keine Zeitzeugen mehr zugelassen werden würden.
Die
Veranstaltung fand aus Anlass von 30 Jahre Mauerfall und dem Beginn des
Mauerbaus am 13. August 1961 statt.