Interview mit Sarah Heinz zu den Expertenwochen „Mach, was du willst!“
Die Berufs- und Studienorientierung ist an unseren weiterführenden Schulen ein wichtiger Baustein der Lernkonzepte. Dazu zählen auch die Expertenwochen. Unsere Schüler haben hier die Chance, ein breites Angebot an Studien- und Berufsmöglichkeiten frühzeitig kennen zu lernen.
Außerdem bietet sich durch Praxisangebote für die Schüler immer die Chance, ihre in der Schule erworbenen Kompetenzen mal im „echten Berufsleben“ zu testen. Sie lernen auch, welche Ansprüche welche Branchen haben und können für sich prüfen, welcher Studien- bzw. Berufsweg für sie der richtige sein kann.
Expertenwochen „Mach, was du willst!“
Im Januar 2024 fanden an zwei Wochen die jährlich stattfindenden sogenannten Expertenwochen „Mach, was du willst!“ statt. Dies ist ein Angebot für die Jugendlichen der 9.-13. Jahrgänge der weiterführenden Schulen. Die Expertenwochen bieten verschiedenste Möglichkeiten der Berufs- und Studienorientierung. Hier stellen sich über 10 Tage Betriebe, Experten, Hochschulen und Universitäten vor. Außerdem werden Workshops zum Bewerbungstraining angeboten, Veranstaltungen zum Schreiben einer Bewerbung und vieles mehr. Ich habe mit Sarah Heinz dazu gesprochen. Sarah Heinz ist Teil des Schulleitungsteams an der Gesamtschule und organisiert die Expertenwochen.
Liebe Sarah, kannst du uns einen kleinen Einblick in die diesjährigen Expertenwochen geben?
Ja, gerne. Das wäre das Assessmentcenter-Training mit Herrn Schön, einem Recruiter der Investitionsbank Berlin. Es gab einen Austausch mit Herrn Sindy über den Arbeitsalltag eines Personalers der Deutschen Bank beim Mittagessen, eine Einführung im Fahrerhäuschen eines ICEs und Führung durch das Betriebswerk der Deutschen Bahn AG. Die Schüler stellten eine eigene Lava-Lampa im Dunia-Labor her, einem Start-up in Berlin, und sie sprachen mit dem Chefarzt der Sana-Kliniken Sommerfeld und konnten ihm Fragen zur Arbeit in einem Krankenhaus stellen. Andere Schüler bedienten verschiedene Fahrzeuge zur Baustellen- und Verkehrssicherung mit der Firma Zeppelin. Diese ist mit ihren Geräten zu uns auf den Campus gekommen. Es gab auch Schüler, die Versuche im Labor durchführten und eine Betriebsführung mit gemeinsamem Brunch bei der Firma PacTech bekamen. Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus den letzten beiden Expertenwochen „Mach, was du willst!“.
Konnten die Schüler aus den Angeboten frei wählen?
Ja, absolut. Es ist den Schülern der Sekundarstufe II in Gesamtschule und Gymnasium freigestellt, sich für 32 verschiedene Angebote zur Berufs- und Studienorientierung anzumelden. Sie sollen wertvolle Erfahrungen sammeln und Kontakte knüpfen, vielleicht sogar zum zukünftigen Arbeitgeber.
Hast du schon Feedback zu den Expertenwochen bekommen?
Sowohl die beteiligten Unternehmen und Kooperationspartner als auch die Schüler gaben mir viele positive Rückmeldungen. Dies ist nicht nur auf die breite Palette der angebotenen Programme zurückzuführen, sondern auch auf das Engagement unserer Schüler selbst. Ihre Bereitschaft, sich an den verschiedenen Aktivitäten zu beteiligen, zeigt nicht nur ihre Neugierde, sondern auch ihre Entschlossenheit, ihre berufliche Zukunft aktiv zu gestalten. Diese Erfahrung hat nicht nur dazu beigetragen, ihre persönlichen Kompetenzen zu stärken, sondern auch ihre beruflichen Perspektiven zu erweitern.
Die Berufsorientierungswoche hat sich auch als hervorragende Plattform für Betriebe erwiesen, sich vorzustellen und direkt mit potenziellen Fachkräften von morgen in Kontakt zu treten. Die Unternehmen konnten nicht nur ihre Tätigkeitsfelder präsentieren, sondern auch aktiv mit den Schülern interagieren und sie für die Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten sensibilisieren. Dies stärkt nicht nur die Bindung zwischen Bildungseinrichtungen und der Wirtschaft, sondern bietet auch eine konkrete Lösung für den bestehenden Fachkräftemangel.
Warum sind die Expertenwochen so wichtig für unsere Schüler?
Solche Formate sind von entscheidender Bedeutung. Wir unterstützen Jugendliche damit bei der Orientierung in der Vielzahl von beruflichen Möglichkeiten. In einer Zeit, in der die Auswahl an Karrierewegen immer vielfältiger wird, sind gezielte Berufsorientierungsangebote unverzichtbar, um den Schülern eine fundierte Grundlage für ihre Entscheidungen zu bieten. Die intensive Auseinandersetzung mit verschiedenen Branchen und Arbeitsfeldern ermöglicht es den Jugendlichen, ihre persönlichen Stärken und Interessen besser zu verstehen, was letztlich zu fundierten Entscheidungen über ihre zukünftige berufliche Laufbahn führt.
Also bist du zufrieden?
Total. Insgesamt haben sich die Expertenwochen als erfolgreiches Format erwiesen – nicht nur für die Schüler, sondern auch für die Betriebe. Wir sehen die Förderung einer umfassenden beruflichen Bildung als Schlüssel, um die nächste Generation auf die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt vorzubereiten und gleichzeitig einen positiven Beitrag zur Lösung des Fachkräftemangels zu leisten.