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Interview: „Ich glaube, die Kinder hören eher auf die Schüler als auf die Lehrer“ – Unser Sportfest von Kindern für Kinder

Jedes Jahr findet am Da Vinci Campus unser Sportfest der Grundschule und der 5s und 6s des Gymnasiums statt. Alle Kinder treten in den Wettbewerben 50 m bzw. 75 m, Weitsprung und Weitwurf an, wie man es von Sportfesten kennt. Das Besondere an unserem Sportfest: die Koordination vor Ort übernehmen unsere Fünft- und Sechstklässler der Grundschule. Sie betreuen in 3er-Teams die Schülerinnen und Schüler, helfen an den einzelnen Stationen und achten darauf, dass ihre Schützlinge zur richtigen Zeit an der richtigen Wettkampfstation sind. Für die Jüngeren ist dies eine tolle Erfahrung des Zusammenhalts und unseren Fünft- und Sechstklässlern machte es sichtlich Spaß, Verantwortung zu übernehmen und kleine stressige Situationen zu lösen.

Mit drei Helfern haben wir gesprochen, wie sie das Sportfest empfunden haben und wie viel Arbeit es ist, auf jüngere Kinder aufzupassen. Allison (10 Jahre), Alisa (9 Jahre) und Friedrich (10 Jahre) waren an unterschiedlichen Stationen eingeteilt. Die drei hatten so viel zu berichten, dass wir uns gemeinsam spontan für ein Interview entschieden haben. Lesen Sie hier einen Auszug unserer Unterhaltung:

Laura Sprave: Hallo ihr drei. Schön, dass ihr da seid. Was war Eure Aufgabe und wie fandet ihr das?

Friedrich: Ich war Helfer beim Rennen. Ich musste mit einer Startplatt immer „Auf die Plätze, fertig, los!“ machen.

Alisa: Ich hatte mit Eileen und Leni die 1a. Die sind alle immer weggelaufen. Die wussten ja gar nicht, wie das beim Sportfest so läuft. Und wir mussten die Kinder immer wieder in die richtige Reihenfolge bringen.

Allison: Ich hatte eine 6. Klasse mit Annemarie.

Laura Sprave: Ok, und wie genau läuft das ab?

Alisa: Also als erstes nimmt man die verschiedenen Klassen mit einen Klemmbrett. Auf dem sind die Listen. Erstmal haben wir eine Aufwärmung mit den Kindern gemacht. Wir haben sie einfach eine Runde laufen lassen, ein paar Hampelmänner und Armkreisen. Und dann läuft man mit seiner Klasse von Station zu Station.

Allison: Unsere Klasse war schon irgendwie fünf Runden vorher gelaufen und dann dachte ich mir, ok, die sind jetzt müde und dann sollten wir nicht noch eine Aufwärmung machen.

Laura Sprave: Und woher wusstet ihr, wo die jeweilige Klasse hin muss?

Alisa: Alle, die eine Klasse hatten, bekamen Klemmbretter. Darauf stand alles. Am Anfang fanden wir das ein bisschen anstrengend aber dann war es relativ in Ordnung. Ich musste mit Annemarie die 6c betreuen. Die waren sogar älter als ich.

Laura Sprave: Und sagt mal. Würdet ihr das nochmal machen wollen?

Friedrich: Auf jeden Fall. Ich würde dann aber gerne eine Klasse übernehmen und mal was anderes ausprobieren.

Alisa: Ich möchte wieder eine 1. Klasse haben.

Allison: Ich würde mal beim Werfen aufschreiben wollen. Wenn ich eine Klasse übernehme, dann auch gerne eine 1. Klasse.  Ich würde nicht sagen, dass die 6. Klasse schlimm ist aber das war schon anstrengend. Und die sind auch schon älter als wir und ein paar dachten sich, die Kleinen können uns nichts sagen.

Laura Sprave: Und wie hast Du das gelöst, dass sie auf Dich hören?

Friedrich: Eine Runde laufen lassen?

Allison: Na ja. Ich hab erstmal dagestanden und gewartet bis alle still sind.

Alisa: Oh, da hast Du bestimmt lange gewartet.

Allison: Ja, ich habe sehr lange gewartet. Ich hab‘ gesagt, ihr könnt jetzt quatschen aber dann lasse ich euch nicht die nächste Station machen. Dann steht ihr hier noch lange.

Laura Sprave: Findet ihr es denn grundsätzlich besser, wenn die Schüler die Klassen betreuen oder die Lehrer?

Allison: Wenn die Schüler das machen. Ich glaube, man hört eher auf die Schüler als auf die Lehrer.

Alisa: Ja! Das macht auch viel mehr Spaß. Und wenn die Lehrer das machen, könnte ich ja gar nicht betreuen.

Friedrich: Und die 1. Klasse kennt ja noch nicht die 5. Klasse und dann können sie sich untereinander besser kennen lernen.

Laura Sprave: Ja super, ich Dank Euch!

Hier ein Anzug unserer besten Einzelleistungen vom Sportfest:

  • Mellis Wunsch: beste Leistungen im Einzel- und im Dreikampf
  • Phouc Huu Vu: 75 m, 9,6 s, ebenfalls weit oben in Deutschland platziert
  • Amon Fichtelmann: 3,75 m Weitsprung
  • Enzio Albrecht: 3,13 m Weitsprung
  • Frieda Hermine Müller: alle Disziplinen und Dreikampf
  • Theodor Folgart: 7,7 s im 50 m Sprint

Wir gratulieren allen Kindern des Sportfestes und freuen uns über die großartigen Leistungen und die tolle Stimmung! Vielen Dank geht auch an die Helferinnen und Helfer der 5. und 6. Klassen. Ohne Euch wäre das Sportfest nicht dieser Erfolg geworden.

Veröffentlicht
16. September 2021
Redaktion LDVC