Eine Wahnsinnsleistung: Amadeus Gräber ist Europa-Meister U18 im Mehrkampf!
Gestern Abend, 07.07.2022, stand es fest: Amadeus Gräber ist Europa-Meister U18 im Mehrkampf. Unser Athlet des Mehrkampfzentrums Nauen hatte sich in Bernhausen für die EM qualifiziert, nebenbei das Abitur gemacht und ist vergangenes Wochenende nach Jerusalem gereist, wo die diesjährige U18-EM stattfand.
Der Start war dabei alles andere als optimal für ihn. Denn anstatt mit seinem Trainer Manfred Hofmann sich auf den Wettkampf vorzubereiten, flog er verspätet nach Jerusalem. Der Flug wurde kurzfristig annulliert. So verbrachten die DLV-Nachwuchstalente und ihre Betreuerteams eine Nacht in der Frankfurter Sportschule bevor sie in Gruppen in Jerusalem anreisen konnten.
Amadeus ging dennoch hochkonzentriert in die Wettkämpfe und ging schließlich als Zweiter in die letzten beiden Disziplinen: den Speerwurf und den abschließenden 1500m-Lauf. Im Speerwurf erzielte Amadeus 55,57 Meter. Das war ärgerlich für den 66-Meter-Werfer, zumal er umgeknickt ist und mit getaptem Fuß die letzte Disziplin absolvieren musste. Dabei galt es 3,75 Runden durchstehen, die geforderten sieben Sekunden auf den Führenden aufholen und den Schweden Törnström mit der eine Sekunde besseren Bestzeit zu bezwingen. Amadeus lief am Ende in 4:32,21 Minuten eine neue persönliche Bestleistung und holte sich damit Gold. Er erzielte damit auch den Meisterschaftsrekord von 7.626 Punkten.
Das sagt Amadeus Gräber zu seinem Wettkampf:
„Direkt nach dem Lauf konnte ich es noch gar nicht richtig realisieren. Ich bin in den Wassergraben gegangen, da ist es mir so richtig klar geworden. Ich habe zum ersten Mal vor Freude geheult, das habe ich vorher noch nie gemacht. Ich kann es gar nicht beschreiben. Ich begreife es immer noch nicht so richtig. Über die Hürden war ich noch total zufrieden. Im Diskus hatte ich super Einwürfe, das wäre mit Abstand PB geworden. Und dann fange ich an mit dem Wettkampf, mache einen Sicherheitswurf. Dann gab es eine richtig heftige Diskussion mit den Schiedsrichtern, die meinten, mein Wurf, der ein gutes Stück über die 40 ging, war nicht im Sektor. Im dritten Versuch lagen die Nerven blank, da konnte ich mich nicht mehr konzentrieren. Mit dem Stab war bis 4,40 Meter alles sauber, dann habe ich den Stab gewechselt, das hat dann leider nicht funktioniert. Im Speerwurf bin ich umgeknickt, das habe ich im ersten Moment gar nicht gemerkt. Erst als ich dann gelaufen bin, habe ich gemerkt, dass da doch was ist. Ich hätte nicht gedacht, dass ich die 1.500 Meter so laufen kann, erst recht nicht mit dem Fuß.“ (Quelle: https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/76766-u18-em-amadeus-graeber-kroent-sich-zum-zehnkampf-koenig)