Nichts geht ohne Musik
„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“, meinte seinerzeit schon der Philosoph Friedrich Nietzsche. Während heute Musik zu jeder Zeit und an jedem Ort konsumierbar ist, musste man zu seiner Zeit freilich ein Konzert besuchen- oder selber musizieren. Um das „Musik selber machen“ geht aus auch im Musikworkshop, den Tabea Brucherseifer regelmäßig jeden Mittwoch im Musikraum des Campus mit einem festen Stamm von Internatsbewohnern rund zwei Stunden initiiert. Das bot sich für die Studentin der Musikpädagogik (Musikvermittlung und Sozialarbeit) einfach an. Schließlich hat sie sich während ihres dualen Studiums für ein dreijähriges Praktikum im Internat auf dem Campus entschieden und Musik ist ein hervorragendes Medium- auch um miteinander in Kontakt zu kommen. Hier kann jeder aus dem Internat ohne Vorkenntnisse teilnehmen betont Tabea.
„Im Wechsel beginnen wir entweder mit dem Training des Rhythmusgefühls oder der Theorie, also der Harmonielehre. Hilfreich bei der Aneignung des Rhythmusgefühls ist vor allem das Body Percussion, das Klangerzeugnis durch Körperarbeit, etwa das Klatschen mit den Händen, das Klopfen mit den Händen auf anderen Körperteilen und das Stampfen mit einem Fuß oder beiden Füßen. Wir verwenden für den Einstieg auch oft afrikanische Percussion-Instrumente, die für die sensorische und motorische Erfahrung besonders geeignet sind.“ Ganz ohne Gehörbildung und Theorie zur Bildung des Dreiklangs oder die verschiedenen Tonleitern geht dann aber freilich auch nicht.
Erstmal wird jeder mit Gesang und leichter Instrumentalbegleitung, bei denen keine Vorkenntnisse gebraucht werden, wie zum Beispiel Rasseln, Boomwhackers, Xylophon, Klaven etc., an die Musik herangeführt. Danach werden dann gemeinsam Songtexte, Melodieideen entwickelt oder Lieder eingeübt. „Generell versuche ich so wenig wie möglich vorzugeben und nur leicht zu lenken“, meint Tabea. „Die Ideen müssen nur umsetzbar sein.“
Gerade wird das Lied „Liebe“ von Sido eingeübt. Damjan legt mit dem Klavier den Ton vor. Katharina setzt mit dem Schlagzeug als Taktgeber an, bevor Emely, Dunja und Melanie einstimmen.
Im Übrigens sind dann auch öffentliche Auftritte auf dem Campus geplant, sei es etwa beim Weihnachtskonzert oder der Frühlingsgala. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. „Und die Zeit bei den Proben vergeht viel zu schnell“, so die Einschätzung aller.