Werken im Hort
Wer will fleißige Handwerker sehen? …
… der muss in die Werkstatt – in das Untergeschoss des Hortes gehen. Denn immer mittwochs findet man dort in der AG Werken jede Menge tüchtiger Hortkinder, die noch richtig anpacken und Herausforderungen annehmen.
Dabei haben sie große Freude daran, dicke Bretter zu bohren. Die Kinder sägen nicht an Stühlen oder dem eigenen Ast, sondern natürlich immer am Werkstück, das später vielleicht auch noch unter den Hammer kommt. Sie raspeln selbstverständlich jede Art von Holz und wollen schließlich auch noch an den Dingen feilen, bevor sie ihnen am Ende den letzten Schliff geben.
Man sieht schon, Handwerk ist eine vielseitige Angelegenheit, und die Werken-AG ist es natürlich auch. Hier haben unsere Hortkinder unter fachlicher und pädagogischer Anleitung durch Herrn Ripke und Frau Niehus die Möglichkeit, die genannten Fertigungsschritte kennenzulernen und auszuprobieren. Zunächst niederschwellig an einfachen Werkstücken, später dann behutsam an komplizierteren Bausätzen. Immer orientiert an ihrem bereits vorhandenen handwerklichen Geschick verbessern die Kinder dabei nach und nach ihre grob- und feinmotorischen Fähigkeiten. Und so wie ihr Werkstück wächst, wachsen sie in ihrer Selbstkompetenz wieder ein Stück mit.
Wir machen unser Spielzeug selbst
Und was kommt am Ende dabei heraus? Eine Vielzahl besonderer und handwerkstypisch ganz eigener Produkte. Jahreszeitliche Geschenke, wie Osterhasenkerzenhalter oder ein kleiner Weihnachtsengel sind natürlich immer sehr beliebt. Und wenn es sich anbietet, arbeitet die Werken-AG auch mit anderen Arbeitsgemeinschaften des Hortes zusammen. Zum Beispiel mit der Papier-AG beim Basteln von Papierblumen und der Herstellung der passenden Holzvasen dazu. Oder auch mit der AG Forschen und Entdecken beim Bau der eigenen Taschenlampe.
Mindestens ebenso schön ist es aber, wenn die Kinder für sich und andere Hortkinder Spielzeug selbst herstellen. Würfelmaschine und Würfelsteckspiel sind dabei nur zwei Beispiele von Gegenständen, die einmal in der Werken-AG entstanden und nun von immer neuen Kindern im täglichen Spiel begeistert genutzt werden.
Aber es geht natürlich auch noch größer. Das Insektenhotel hinter der Grundschule ist ein weiteres schönes Beispiel dafür, wie die Werken-AG den Kindern die Möglichkeit gibt, ihren Campus für sich und andere mitzugestalten. Der Fertigungsprozess solcher Projekte fördert natürlich auch gemeinsame Absprache und Aufgabenverteilung. Unschwer festzustellen, dass dies alles natürlich besondere Beiträge zur Stärkung der Sozialkompetenz der Kinder sind.
Und was lernen die Kinder außerdem dabei?
Noch mehr als die genannten handwerklichen Fertigkeiten. Zunächst einmal lernen sie natürlich die entsprechenden Werkzeuge kennen. Vom Bohrer, über Feile bis zum selbständigen arbeiten an der Dekupiersäge. Aber auch die verschiedenen Werkstoffe werden ihnen vertraut, zum Beispiel verschiedene Holzarten und ihre Verwendbarkeit, aber auch Speckstein, der sich gut bearbeiten lässt.
So vergrößert sich auch das Wissen, also die Sachkompetenz der Kinder. Selbstgeflochtene Körbe, der Zeit der alten Germanen nachempfundene Holzschwerter, oder die in der Arbeitsgemeinschaft entstandene Weihnachtskrippe lassen die Kinder in unterschiedliche Sachgebiete eintauchen und zahlreiche zunächst abstrakte Themen greifbar und begreifbar machen.
Also in die Hände gespuckt und ans Werk.
Jeden Mittwochnachmittag in der Werkstatt im Untergeschoss des Hortes – mit den Angebotsleiter/ innen Frau Niehus und Herrn Ripke.