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Wir haben nachgefragt: Sportprofil an der Gesamtschule

Maja und Mia besuchen die Sport- und Kreativitätsgesamtschule und haben sich für das Sportprofil ab der 7. Klasse entschieden. Im Interview verraten sie euch, warum sie sich für dieses Profil entschieden haben und wie der Schulalltag bei den zweien so aussieht. Denn mit 14 Stunden Sport in der Woche ist man täglich mit mindestens einer Doppelstunde Sport beschäftigt. Freitags haben Mia und Maya sogar zwei Blöcke hintereinander Sport.

Warum habt ihr das Sportprofil gewählt?

Maja: Am Anfang war es eher so, dass meine Eltern mir das vorgeschlagen haben. Aber als ich es mir selbst angeschaut habe und gesehen habe, dass man jeden Tag Sport hat und sich jeden Tag auspowern kann, hat es mir gut gefallen.

Mia: Ich habe das Sportprofil gewählt, weil es mir einfach Spaß macht, mich sportlich zu bewegen. Und ich es bei meinem Bruder gesehen habe. Er hat damals das Sportprofil gemacht und ich wollte es auch unbedingt machen. Meine Eltern haben mich auch darin unterstützt.

Könnt ihr mir beschreiben, was man im Sportprofil alles lernt und macht?

Mia: Also im Sportprofil Sport zu machen ist tatsächlich etwas anderes als nur Sportunterricht zu haben. Man kennt den Sportunterricht ja eher so, dass man viele Spiele spielt. Im Sportprofil erlernen wir richtig die Sportarten. Ich hab‘ dadurch zum Beispiel auch Handball für mich entdeckt. Man trainiert die verschiedensten Sportarten. Im Sommer geht man Schwimmen, wir lernen Volleyball, Judo, Handball, Tanzen, Step Aerobic, Leichtathletik.

Maja: Es ist wirklich sehr breit aufgestellt und das Coole ist, dass man immer einen längeren Zeitraum für die einzelne Sportart hat, sodass man es auch richtig erlernt und nicht nur die Sportart ausprobiert und dann zum nächsten geht. Und wir haben auch Sporttheorie. Da lernt man zum Beispiel die Muskeln des Körpers kennen, wie eine gesunde, ausgewogene Ernährung oder wie eine gute Erwärmung für die jeweilige Sportart aussieht.

Im Sportprofil ist es auch so, dass dann ja alle Klassen aus dem Jahrgang zusammenkommen. Und der Zusammenhalt sehr stark ist. Zum Beispiel bei uns Mädchen gibt es kaum Geheimnisse zwischen uns.

Ihr habt ja gesagt, dass man verschiedene Arten kennenlernt. Was habt ihr schon gelernt?

Maja: Verschiedene Schwimmarten, Volleyball, Handball, Fußball, Judo, Tanzen, Step Aerobic, einige Akrobatiksachen aus dem Zirkus. Im Leichtathletik Weitsprung, Hochsprung, Kugel stoßen. Da werden wir zum Beispiel auch auf Wettkämpfe vorbereitet. Also es ist nicht so, dass wir jeden Tag eine andere Sportart ausprobieren. Sondern wir haben dann die Sportart über einen längeren Zeitraum und lernen sie richtig. Mia hat dadurch auch Handball für sich entdeckt.

Mia: Ja genau, dadurch mach ich auch noch Handball als Hobby. Ich mach noch zwei weitere Sportarten in meiner Freizeit. Das ist Leichtathletik im Bereich Kugel, Ball, Speer und Diskus. Und dann mach ich noch Tischtennis.

Maja: Also freizeitlich spiele ich seit neun Jahren Fußball. Da habe ich drei bis viermal in der Woche Training. Und am besten finde ich im Sportprofil Tanzen und Volleyball. Das hat richtig Spaß gemacht.

Ihr macht also auch in eurer Freizeit ziemlich viel Sport. Ist das denn eine Voraussetzung, um das Sportprofil machen zu können?

Maja: Nein, das ist erstmal keine Voraussetzung. Man muss jetzt nicht vorher schon jahrelang Sport gemacht haben im Verein oder so. Aber während man das Profil macht, muss man in seiner Freizeit eine Sportart ablegen. Das müssen wir auch unterschreiben, dass wir zwei Stunden außerhalb der Schule in unserer Freizeit Sport machen.

Was macht euch am meisten Spaß?

Maja: Eigentlich alles. Es ist auch der Zusammenhalt und es macht im Jahrgang und in der Klasse total Spaß. Und was mir am meisten Spaß gemacht hat, war das Tanten, weil wir uns das selbstständig aufbauen durften und eine eigene Choreo entwickeln durften. Und natürlich Volleyball,

Mia: Am meisten hat mir das Judo und Tanzen Spaß gemacht. Und natürlich Handball.

Und Sporttheorie? Hat man überhaupt eine Ahnung davon, was man da macht und lernt? Wie muss man sich das vorstellen?

Maja: Ja genau, das wusste ich am Anfang auch nicht so genau. Das ist halt wie ein normales Unterrichtsfach. Wir sitzen in einem normalen Kursraum wie bei anderen Fächern und haben verschiedene Themen Richtung Sport. Zum Beispiel gerade sitzen wir an einer Klassenarbeitsersatzleistung. Da geht es darum, ob und wo es politischen Einfluss auf Sport gibt. Oder davor haben wir uns damit beschäftigt, was „Fans im Sport“ bedeuten, also auch den Unterschied zwischen Fans und Sportzuschauer. Und wir beschäftigen uns mit dem Muskelaufbau des menschlichen Körpers, also wo die einzelnen Muskelgruppen liegen und wofür die wichtig sind. Und wie man die richtig benutzt ohne das etwas reißt.

Mia: Und dann lernen wir natürlich auch wie man sich richtig erwärmt. Wir müssen dann selbst eine Erwärmung gestalten, und zwar eine allgemeine und eine spezifische Erwärmung. Das ist vor allem wichtig, da man sich je nach Sportart anders aufwärmen muss. Zum Beispiel beim Kugelstoßen macht man eher was für die Arme und bei Sprint natürlich eher was für die Beine.

Maja: Zum Thema Ernährung wurde uns auch gesagt, dass wir als Sportprofiler nicht zu wenig essen sollten, weil wir den vielen Sport ausgleichen müssen. Aber es ist auch wichtig, was man isst. Also eher gesund und nicht so viel Ungesundes wie Chips.

Das klingt ja fast so, als hättet ihr nur Sport 😊 Habt ihr auch die anderen Fächer?

Mia: Das ist ganz gut geteilt. Wir haben zwar viel Sport, aber es ist so getaktet, dass man natürlich auch normalen Unterricht hat. Natürlich sind auch die Hauptfächer sehr wichtig. Aber ansonsten mache ich viel Sport. Am Anfang dachte ich, ich schaffe das gar nicht und es ist viel zu viel, und ich bin jeden Tag kaputt. Aber der Körper gewöhnt sich dran. Und jetzt ist das voll der Ausgleich zum normalen Schultag. Und ich merke das schon, wenn ich einen Tag keinen Sport hatte.

Maja: Schön ist auch, dass wir im Gegensatz zu den anderen Fächern neben dem Zeugnis auch ein Worturteil bekommen. Man ist nicht in jeder Sportart gleich gut und bekommt da eine gute Note. Da ist es im Sportprofil nicht so schlimm, da dieses Worturteil auch wichtig ist. Da geht es eher um das Soziale und das Benehmen, ob man die Sportart  trotzdem mitmacht  und sich durch die Themen, die einen vielleicht nicht so interessieren, durchbeißt oder ob man sagt, dass ist mir alles egal.

Gerade Fünft- und Sechstklässler müssen sich mit der Schul- und Profilwahl beschäftigen. Was würdet ihr ihnen empfehlen. Wonach sollten sie bei ihrer Wahl gehen?

Mia: Ich würde ihnen sagen, dass sie keine Angst haben sollten, dass es zu viel wird. Und das es sich nach mehr anhört als es ist und der Körper sich schnell daran gewöhnt. Und die Gemeinschaft ist sehr schön und wir motivieren uns gegenseitig, z.B. bei Kraft Übungen.

Maja: Man muss kein Sportprofi sein und es reicht, wenn man vorher Spaß am Sportunterricht hatte. Aber man darf es sich nicht wie Sportunterricht aus der Grundschule vorstellen. Es ist viel mehr wie Training statt nur Spiel. Wir lernen ja die Sportarten auf einem professionelleren Level und dadurch ist es auch viel intensiver.

Außerdem spielen die Lehrer bei der Wahl des Profils eine große Rolle. Wir haben Frau Schneider und Herrn Hiebsch und wir sind alle sehr sehr zufrieden mit ihnen. Sie sind einfach toll. Sie sind immer Ansprechpartner für uns und schon eine Art Vertrauensperson geworden. Allein Frau Schneider weiß so viel über uns und wir können uns ihr anvertrauen. Und die Jungs können immer Herrn Hiebsch ansprechen. Es ist einfach ein großes Team, wir verstehen uns untereinander, die Lehrer verstehen sich auch und die Stimmung ist super.

Dankeschön an euch zwei für eure Zeit!

Veröffentlicht
12. Dezember 2023
Redaktion LDVC